BergFattoria – Ein Herzensprojekt rund um Natur, Tier und Kulinarik

In der Moosalpregion werden in vielen landwirtschaftlichen Kleinbetrieben Nutztiere gehalten, welche zur Pflege des Landschaftsbildes beitragen. Für einheimische Hobbyzüchter ist beispielsweise die Haltung von Walliser Schwarznasenschafen oder Eringerkühen eine Passion, der sie sich mit viel Einsatz und Leidenschaft, vor allem in ihrer Freizeit, widmen. Seit September 2021 sind auf den Weiden in Bürchen auch südamerikanische Alpakas anzutreffen. Wir haben die kleine Alpakaherde von Caroline und Ludovico Ieria in ihrem Winterquartier im Weiler Obscha besucht.

Naturverbunden und engagiert

Ludovico Ieria und seine Frau Caroline teilen seit klein auf die Liebe zur Natur und den Tieren. Schon lange spielte in ihren Köpfen die Idee, eigene Projekte im landwirtschaftlichen Bereich mit Tieren zu verwirklichen. «Eines Abends sah ich im Fernsehen einen Beitrag über Alpakas und dachte: Das könnte etwas für uns sein», erzählt Ludovico. Auch Caroline war begeistert und so entstand die Idee für ihr Herzensprojekt BergFattoria, das nicht nur die Tierhaltung, sondern auch die Produktion eigener Lebensmittel und Weine umfasst.

Caroline und Ludovico eigneten sich innerhalb kurzer Zeit das nötige Wissen über die Haltung von Alpakas in Kursen an und organisierten Papiere und Bewilligungen. Im Herbst 2021 durften sie ihren ersten Hengst namens «Napoleon» in Empfang nehmen, ein Hochzeitsgeschenk von Ludovicos Grosseltern. Mittlerweile besitzen der gelernte Koch und die ausgebildete Sozialpädagogin eine kleine Alpakaherde mit je fünf Stuten und Hengsten sowie einige Kaninchen und Wachteln. In ihren Gärten in Bürchen und «z Chummu» bei Raron pflanzen sie Gemüse an und bewirtschaften Reben und Obstbäume.

Neugierige Tiere mit ruhigem Charakter

Die ursprüngliche Heimat der neugierigen, aber vorsichtigen Alpakas, liegt in den südamerikanischen Anden. Ihre Wollfasern gelten als einige der feinsten und weichsten Naturfasern überhaupt. Alpakas sind sehr soziale Tiere, die sich in Gruppen, Herden oder Familienverbänden wohlfühlen. Sie sind bekannt für ihr ruhiges und freundliches Wesen und hinterlassen einen geringen ökologischen Fussabdruck, da sie weniger Futter und Wasser im Vergleich zu anderen Nutztieren benötigen. «Von unseren Alpakas können wir jeden Tag etwas lernen. Sie haben ein ganz besonderes Gespür für den Menschen», betonen Caroline und Ludovico. Da sich die Moosalpregion bestens für Spaziergänge mit den Tieren eignet, bieten die beiden auch Alpakatrekkings rund um Bürchen an.

Team Bergfattoria

Auf ihrer eigenen Webseite verkaufen Caroline und Ludovico diverse kulinarische Köstlichkeiten sowie Alpakaprodukte aus eigener Produktion. Hierbei können sie gegenseitig von ihren Fähigkeiten aus dem beruflichen Alltag profitieren und ergänzen sich dadurch perfekt. Neben ihrem Job investieren sie viel Aufwand in ihr eigentliches Hobby. Im Stall, auf der Weide und im Garten gibt es viele täglich anfallende Arbeiten zu erledigen. Grosse Unterstützung erhalten Caroline und Ludovico aus ihren Familien. Eltern und Geschwister packen immer mit an, wenn es etwas zu tun gibt. Der Name BergFattoria setzt sich zusammen aus «Berg», passend zum Standort Bürchen und Carolines Herkunft, und «Fattoria», italienisch für Bauernhof oder kleiner Gutsbetrieb, stellvertretend für Ludovicos italienische Wurzeln. In ihrem Projekt sieht das junge Paar noch viel Potenzial und die Ideen gehen den beiden nicht aus. Ludovico bildet sich aktuell an einer landwirtschaftlichen Schule weiter zum Nebenerwerbslandwirt. Ziel wäre es auf jeden Fall, eines Tages mit der BergFattoria einen Teil des Lebensunterhalts selbstständig verdienen zu können. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und alles Gute!