«Die Skischule hat mir meine Leidenschaft wieder gegeben.»
Früh übt sich, wer der nächste Ramon Zenhäusern werden will. Wer mit der Schneesportschule der Moosalpregion seine ersten Kurven auf Schnee fährt, darf auf das Können von Ski-Cracks zählen. So auch von Ines Lengen, der Leiterin der Schneesportschule.
von Bruno Kalbermatten
Die Moosalpregion bietet optimale Voraussetzungen, um Skifahren zu lernen oder an der Technik zu feilen. Zusammen mit einer Skilehrerin oder einem Skilehrer verbringst du angepasst an dein Können einen perfekten Skitag in der Moosalpregion. Steile Hänge für Könner – breite Flächen für Beginner. Doch aller Anfang ist schwer. Erinnerst du dich noch an deine ersten Kurven im Schnee? Ines Lengen tut es…
«Da will ich hoch – und zwar jetzt!»
War es kindliche Sturheit oder die frühe Faszination am Skifahren? Fest steht, dass die Skigeschichte von Ines Lengen, der Skischulleiterin der Moosalpregion, schon in früher Kindheit beginnt. Es ist 16.00 Uhr. Pistenschluss. Die Lifte stehen still. Die junge Ines will den Pistenschluss nicht wahrhaben – und tobt! Sie tobt so lange, bis der Skilift-Mitarbeitende Erbarmen zeigt und den Skilift eine Viertelstunde weiterlaufen lässt. Nur für die kleine Ines. «Chumm, de gang no grad emal embrüf», erinnert sie sich an seine Worte.
Es seien damals andere Ski-Zeiten gewesen als heute, so Ines. Wir fuhren mit viel jugendlichem Übermut mit den Skis direkt bis vor die Haustüre: «Manchmal haben wir sogar den Ski mit der Säge verkürzt, um damit verschneite Hänge zu befahren.» In ihrem inneren Auge spielt ein Film ab: Wie Ines zusammen mit ihren Schulfreunden die Pisten unsicher gemacht haben, Hänge runtergebraust sind und die Wälder der Moosalpregion auf Ski erkundet haben. Früh hat sich gezeigt, dass die heutige Skischulleiterin nicht nur Leidenschaft, sondern auch Talent fürs Skifahren hat und sie beginnt ernsthaft zu trainieren.
«Ich habe eine Familie verloren.»
Der Skirennsport bekommt im Leben von Ines Lengen einen grossen Platz. Sie hat Ziele: Rennen gewinnen! Während drei Jahren fährt Ines Lengen, damals noch mit Ihrem Mädchennamen Zenhäusern, im C-Kader bei SwissSki. Die Erfolge überzeugen. Dann folgen fünf Jahre im B-Kader mit vielen Europacup-Rennen – aber auch mit viel Verletzungspech. «Der Erfolgsdruck hat in dieser Zeit enorm zugenommen», erinnert sich Lengen. Gleichzeitig stelle man sich auch die Frage nach dem Sinn des Spitzensports und dem Leben nach dem Sport.
2003 beschliesst Ines als 25-Jährige, sich vom Skirennsport zu verabschieden. Eine schwere Zeit für die Bürchnerin, die heute in Embd wohnt: «Es kam mir vor, als ob ich meine ganze Familie verloren hätte». Mit diesen Worten erinnert sich Ines an die Leere nach dem Rücktritt aus dem Rennsport. «Ich habe während Jahren mehr Zeit mit den Menschen aus dem Rennsport verbracht als mit meiner eigenen Familie. Und von einem Tag auf den anderen sind diese Menschen aus deinem Leben verschwunden.»
In dieser schweren Zeit hat Ines nicht nur die Skifahrer-Familie, sondern auch die Leidenschaft zum Skifahren verloren. «Während zwei Jahren wollte ich mit Skifahren nichts mehr am Hut haben», erinnert sich Ines Lengen. Doch dann kam die Wende: Ein roter Skidress!
Vom Rennsport zur Skischule
Das perfekte Skifahren hat Ines nie verloren. Nach ihrer Rennfahrer-Karriere lässt sich Lengen zur Skilehrerin und auch zur Skischulleiterin ausbilden. Im roten Skidress der Schneesportschule der Moosalpregion fühlt sich Lengen wohl. «Durch die Skischule habe ich die Leidenschaft, das Herzblut und die Freude am Skifahren wieder gefunden.» Im Winter fällt es Ines schwer, Zuhause zu sein. Der Winter lockt sie so oft es geht auf die Piste. Diese Leidenschaft gibt Ines, wie die anderen Skilehrer der Moosalpregion auch, gerne an andere Skifahrer weiter.
Für die Skischulleiterin beginnt die Wintersaison schon Mitte Sommer mit Vorbereitungen. Während der Hauptsaison stehen in der Moosalpregion bis zu 13 Skilehrer im Einsatz. «Ich muss bereits in den Sommermonaten genügend Skilehrer organisieren.» Die Schneesportschule der Moosalpregion bietet Privatunterricht, Gruppenunterricht oder erste Fahrversuche im Kinderparadies an. Egal für welches Angebot man sich entscheidet – Skifahren soll Spass machen: «Zu einem perfekten Skitag gehört für mich nicht nur Skifahren», gesteht Ines. «Ein Besuch auf einer Sonnenterrasse oder ein feines Mittagessen in einem der Bergrestaurants der Moosalpregion machen den Skitag so richtig perfekt.»
Wir bringen Spass bei
Bei der Schneesportschule der Moosalpregion ist Ski-Unterricht mit den ganz Kleinen hoch im Kurs. Das Kinderparadies direkt neben dem Büro der Skischule ist ideal als Lerngelände. Eltern können mit dem Auto direkt an den Rand des Kinderparadies fahren. Während dem Unterricht haben sie die Kleinen von der Sonnenterrasse des angrenzenden Restaurants im Blick. «Ich selbst habe meine Kinder in die Skischule geschickt», sagt Ines. «Kinder reagieren einfach komplett anders, wenn Eltern nicht da sind. Sie konzentrieren sich viel mehr auf das Skifahren.» Und letztlich würden sich Kinder auch ganz anders verhalten, wenn sie mal hinfallen. Ein Sturz wird nicht gleich zum Drama.
Aber auch technisch lohnt sich Ski-Unterricht. «Wer als Kind beim Skifahren eine gute Grundlage mit auf den Weg bekommt, nimmt diese Fähigkeit mit durch sein Leben.» Eine falsche Haltung über dem Ski nimmt die Freude am Skifahren. «Wir von der Schneesportschule der Moosalpregion wollen genau das Gegenteil: Spass am Skifahren beibringen!»
Skischul-Tipps von der Skischulleiterin
- Nicht überfordern
Skifahren soll Freude bereiten. Es lohnt sich nicht, zu früh in steiles Gelände zu fahren. Dann wird Skifahren schnell zur angespannten Tortur.
- Die richtige Ausrüstung
Skibekleidung aber auch die Ausrüstung haben sich in den letzten Jahren massiv geändert. Mit dem passenden Ski und der richtigen Kleidung macht Skifahren sofort mehr Spass. Extra-Tipp für die Eltern: Oft werden Kinder für den Ski-Unterricht zu warm angezogen.
- Man hat nie ausgelernt.
Letztlich ist Skifahren wie ein Instrument spielen: Je mehr man übt, desto besser spielt es sich. Dasselbe gilt auch für das Skifahren. Wann hast du deinen Fahrstil zum letztmals verbessert?
Kontakt der Schneesportschule Bürchen-Törbel:
Telefon: +41 27 934 38 40
Mobile: +41 79 823 96 76
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