Der Weltcup-Winter 2023/2024 naht

Interview mit Ramon Zenhäusern
Für Skirennfahrer Ramon Zenhäusern vom Skiclub Brandegg-Bürchen, beginnt am 18. November 2023 bereits die 12. Saison auf Weltcupniveau. Der letzte Winter war für den 31-jährigen Swissski-Athleten aus der Moosalpregion ein äusserst erfolgreicher. Mit dem Gewinn der Rennen in Chamonix und Soldeu, konnte Ramon gleich zwei Weltcupsiege einfahren. Mit seinem dritten Rang in der Gesamtwertung der Disziplin Slalom, gehört Ramon definitiv zur absoluten Weltspitze. Dazu gratulieren wir herzlich! Während seinen Vorbereitungen auf die neue Saison, konnten wir mit Ramon ein kurzes Gespräch führen. Mehr dazu im nachfolgenden Interview.

Ramon, wie hast du dich während den Sommermonaten auf die anstehende Saison vorbereitet? Gibt es bestimmte Trainings- und Vorbereitungsroutinen, die du besonders wichtig findest, um dich auf die Rennen im Winter vorzubereiten?

Ich habe mich nicht anders als in den letzten Jahren auf die neue Saison vorbereitet. Im Sommer arbeite ich normalerweise an einem Mix aus Kraft-, Ausdauer- und Gleichgewichtstraining. Dies ermöglicht es mir mein Training sehr abwechslungsreich zu gestalten. Ich bin gerne auf dem Wasser unterwegs und verbringe viel Zeit beim Wind- und Kitesurfen. Wassersportarten machen mir sehr viel Spass und bringen mich koordinativ weiter, wovon ich im Endeffekt auch später beim Skifahren profitieren kann.

Wie üblich, begann das Schneetraining Ende Juli/Anfang August. Da die Verhältnisse auf den Schweizer Gletschern aufgrund der Sommerhitze nicht immer ideal sind, bin ich auch in diesem Jahr mit dem Schweizer Team nach Argentinien gereist, wo wir während drei Wochen zusammen trainieren konnten.

Im Vergleich zu früheren Jahren hast du dich entschieden, in der Saisonvorbereitung auch ohne Zeitmessung zu trainieren. Was hat dich zu dieser Entscheidung veranlasst und wie beeinflusst diese Herangehensweise dein Fahrgefühl auf der Piste?

Diesen Ansatz verfolge ich bereits seit letztem Jahr. Nach der durchzogenen Saison 21/22, habe ich meine Trainingsmethoden überdacht und bin zum Schluss gekommen, dass ich mich im Training intensiver auf mein Gefühl und die Technik fokussieren will. Die ständige Zeitmessung kann ein irritierender Faktor sein und ich möchte mein Fahrgefühl nicht zu stark von ihr beeinflussen lassen. Dank meiner Erfahrung spüre ich mittlerweile selbst, was schnell ist und was nicht. Diese Methode hat mir letzte Saison zum Erfolg verholfen und ich möchte sie gerne so weiterführen.

 

In dieser Saison stehen keine Grossanlässe wie die WM oder Olympia auf dem Programm. Inwiefern beeinflusst dies deinen Saisonverlauf und auf welche Rennen freust du dich trotzdem schon besonders?

Dass keine Grossanlässe stattfinden, beeinflusst meine Saison keineswegs. Wir haben das Privileg eine Sportart auszuüben, in der auch gewöhnliche Einzelrennen bereits sehr viel Ansehen geniessen. So ist jedes Weltcuprennen ein Highlight für sich. Ich freue mich gleichermassen über einen Sieg im Weltcup, wie über ein gutes Ergebnis bei einem Grossanlass. Im Weltcup gibt es diesen Winter insgesamt 13 Slaloms zu absolvieren, so viele wie noch nie. Für uns Slalomfahrer ist das eine tolle Sache und die Vorfreude ist gross.

Am meisten freue ich mich auf die Schweizer Klassiker in Adelboden und Wengen. Die Bergkulisse ist einzigartig und die Stimmung im Zielraum gleicht immer einem Hexenkessel. Auch die Rennen in Schladming und Kitzbühel, mit bis zu 50’000 Zuschauern sind jedes Mal ein besonderes Erlebnis.

Der erste Slalom der neuen Saison steht kurz bevor. Welche Erwartungen und Ziele hast du für den ersten Wettbewerb im österreichischen Gurgl?

Ich habe keine speziellen Erwartungen für das erste Rennen. Wie an jedem anderen Renntag auch, kann die Rechnung voll aufgehen oder eben nicht. Möglicherweise geht auch etwas schief. Trotzdem richtet man seinen Blick anschliessend wieder nach vorne. Mein Hauptziel ist das vorhandene Potenzial abzurufen und so gut wie möglich Ski zu fahren. Früher oder später werde ich bestimmt die gewünschten Resultate erzielen. Umso besser natürlich, wenn es gleich im ersten Rennen klappen würde. Ansonsten arbeitet man trotzdem jeden Tag weiter, um noch besser zu werden.

 

Vielen Dank Ramon, dass du dir die Zeit genommen hast einige Einblicke deiner Saisonvorbereitung mit uns zu teilen. Wir verfolgen gespannt deine Wettkämpfe und wünschen dir alles Gute und viel Erfolg in der neuen Saison!

Auch dieses Jahr findet am Nachmittag des 30. Dezember unser alljährlicher Ramon Event statt. Am Brack.ch Snow Cup kannst du dich mit Ramon messen und sogar gewinnen. Alle weiteren Infos und Anmeldung werden vor dem Event hier aufgeschaltet.