Unterwegs mit dem Alpuschnaager
Ein Wintererlebnis der besonderen Art eröffnet sich den Besuchern in der Moosalpregion durch das Angebot des Alpuschnaagers. Das Raupenfahrzeug befördert bis zu 20 Passagiere komfortabel und sicher von Bürchen auf die Moosalp. Dort erwarten die Fahrgäste zahlreiche Winterwanderwege und Bergrestaurants, die darauf warten, entdeckt zu werden. An einem herrlich sonnigen Tag im Januar hatten wir das Vergnügen, bei Chauffeur Kurt Gerber mitzufahren.
Es ist 11.00 Uhr vormittags. Chauffeur Kurt Gerber und der Alpuschnaager erwarten bereits die angemeldeten Gäste beim Parkplatz Egga in Bürchen. Von hier aus startet das Raupenfahrzeug zweimal täglich seine Fahrt zur Moosalp. Im Vergleich zu herkömmlichen Pistenfahrzeugen verfügt der Alpuschnaager über verkürzte Raupen und eine geräumige Personenkabine. Seitlich des Fahrzeugs erleichtert eine Leiter den Einstieg. Zusätzlich ist an der Schaufel des Schneepfluges eine grosse Kiste angebracht, die kostenfrei für den Transport von Sportgeräten wie Schlitten oder Schneeschuhen genutzt werden kann. Damit der Einstieg gelingt, ist Fahrer Kurt immer gerne behilflich.
Behagliche Fahrt durch schneebedeckte Winteridylle
Sobald alle Passagiere ihren Platz eingenommen haben, startet der Motor, und der über 300 PS starke PistenBully setzt sich in Bewegung. Die gemütliche Fahrt führt zu Beginn durch einen tief verschneiten Wald. In diesem Jahr herrschen auf der Strecke, die nachmittags als Schlittelpiste genutzt werden kann, optimale Schneeverhältnisse, berichtet uns Chauffeur Kurt Gerber. Kurt ist pensioniert und besitzt ein Ferienhaus in Bürchen. Bereits seit vier Jahren fährt der sympathische Chauffeur aus Utzigen im Kanton Bern während der Wintersaison den Alpuschnaager. Den Job teilt er sich mit seinem Kollegen Charly Seematter. Kurt führte früher einen Garagenbetrieb für Landmaschinen und war gelegentlich als Chauffeur von Reisebussen auf den Strassen unterwegs. Daher ist er im Umgang mit leistungsstarken Fahrzeugen bestens vertraut und der Kontakt mit den Fahrgästen bereitet ihm jedes Mal ein grosses Vergnügen.
Der Alpuschnaager gleitet langsam und behaglich über den Schnee. Zwischendurch dringen sanfte Sonnenstrahlen durch die Baumkronen und ein Eichhörnchen huscht über die Strecke. Laut Kurt bekommt man ab und zu auch Rehe oder Hirsche zu Gesicht. Als Fahrer ist er zusätzlich für die regelmässigen Sicherheitskontrollen auf der Strecke verantwortlich. Er überprüft die Beschaffenheit der Piste sowie alle Markierungen und stellt sicher, dass sich abends niemand mehr auf der Strecke befindet.
Ankunft auf der Moosalp
Nach etwa der Hälfte der Fahrzeit verlässt der Alpuschnaager den dichten Wald. Unterhalb der Strasse wird nun die Skipiste sichtbar und man kann den Ski- und Snowboardfahrern zuwinken. Vor der ersten Zwischenstation beim Restaurant Panorama auf der Bürchneralp, eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf das Bietschorn und hinab ins Rhonetal. An dieser Stelle besteht die Möglichkeit auszusteigen und zu Fuss weiterzugehen. Neben Personen, transportiert der Alpuschnaager täglich zahlreiche Schlitten vom Tal hinauf ins Schlittendepot, das sich bei der Alpstallung auf der Bürchneralp befindet. Hier können Schlitten für die Abfahrt nach Bürchen gemietet werden. Kurt überprüft regelmässig, dass ausreichend Schlitten vorhanden sind.
Beim Restaurant Panorama macht der Alpuschnaager eine 180°-Kurve und setzt seine Fahrt in Richtung Moosalp, Törbel fort. Kurz vor der Endstation überquert er das sonnige Plateau des Moosbodu. Von hier aus sind diverse Wanderwege und Langlaufrouten erreichbar. Nach etwa 30 Minuten Fahrzeit erreicht der Alpuschnaager sein Ziel: die Moosalp. Hier laden die Restaurants Moosalp und Dorbia zu einem leckeren Mittagsmenü oder einer Zwischenverpflegung ein. In der Ferne ist das herrliche Alpenpanorama der Mischabelgruppe zu erkennen und einem gemütlichen Spaziergang im Schnee steht nichts mehr im Wege. Für diejenigen, die lieber nur kurze Strecken zu Fuss zurücklegen möchten, steht der Alpuschnaager abends um 16.00 Uhr für die Rückfahrt nach Bürchen bereit. Eine Fahrt mit dem Alpuschnaager ist allen Winterliebhabern zu empfehlen.
Übrigens: Der Begriff „Alpuschnaager“ leitet sich vom Walliserdeutschen Wort „schnaagu“ für „langsam auf Knien kriechen“ ab. Im Sprachgebrauch werden oft Kleinkinder während ihrer ersten Krabbelversuche als „Schnaager“ bezeichnet.