Kraft der Natur in den Wäldern der Moosalpregion
«Definitiv ein Kind der Berge», so beschreibt sich Dorine Bertholjotti-Andenmatten. Dorine ist ausgebildete Biokosmetikerin und lebt gemeinsam mit ihrem Mann im Weiler «Boden», einem der am tiefsten gelegenen Dorfteile von Bürchen. Hier hat sie sich den Traum vom Wohnen im Grünen, umgeben von der prächtigen Naturkulisse der Moosalpregion erfüllt. In der Umgebung rund um die Moosalp leitet sie Kurse zum Thema Waldbaden und Achtsamkeit im Wald.
«Die Naturkundewoche im Bethania zählt zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen»
Dorine wurde in Visp im Talgrund geboren und wuchs dort auf. Seit ihrer Grundschulzeit verspürt sie eine starke Verbundenheit zur Moosalpregion. Im Winter besuchten wir regelmässig mit der Schule die Region zum Skifahren, und im Sommer verbrachten wir eine Naturkundewoche im Ferienheim Bethania in Bürchen. Diese Woche hat mich damals begeistert und zählt bis heute zu meinen schönsten Erinnerungen an die Schulzeit, erzählt Dorine. Während des Lagers konnten wir mit all unseren Sinnen die lebendige Natur in den Wäldern rund um die Moosalp erleben. Wir lernten viel über Pflanzen, Tiere und den Wald und konnten gleichzeitig alles aus nächster Nähe bestaunen. Diese Erfahrung hat mich bis heute stark geprägt.
Nach der Schule absolvierte Dorine eine Lehre zur Kosmetikerin ausserhalb des Wallis. Anschliessend kam sie zurück nach Visp und arbeitete dort 10 Jahre selbstständig als Kosmetikerin. Nach einem kurzen Abstecher an den Thunersee, entschieden sich Dorine und ihr Mann, sich in Bürchen niederzulassen. Da ihr ursprüngliches Zuhause in Visp zunehmend verbaut wurde, sehnten sie sich nach mehr Natur und wählten die Moosalpregion zu ihrem neuen Wohnort. Umgeben von Wäldern und Bergen fühlen sie sich zuhause. Beim Bau Ihres Hauses legten sie besonders grossen Wert darauf einheimisches Baumaterial zu verwenden und ihr Zuhause so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Rund ums Haus pflegt Dorine einen grossen Permakultur Garten.
Die Moosalpregion – Eine Schatztruhe an Naturheilkräutern
In den letzten Jahren hat Dorine sich weitergebildet und viel wertvolles Wissen über Biodiversität sowie Naturheilkräuter und deren Wirkung auf uns Menschen erlangt. Sie verfügt über reichlich Erfahrung als Kursleiterin zum Thema Kräuter und Entspannung in der Natur. Dorine weiss genau, welche Kräuter auf den Wiesen und in den Wäldern der Moosalpregion wachsen. Das Wallis und die Moosalpregion sind, wie Dorine weiss, eine wahre Schatzkammer an Naturheilkräutern. Diese enthalten viele wertvolle Mineralien und haben eine wohltuende Wirkung auf unser Immunsystem und den Stoffwechsel. Dazu gehört beispielsweise der wilde Thymian, die Schafgarbe oder der Spitzwegerich.
Das Wichtigste beim Sammeln und der Nutzung von Wildkräutern ist der achtsame Umgang mit der Natur. Sie ist unsere Lebensgrundlage, und wir müssen mit ihr zusammenarbeiten, betont Dorine. Für nachhaltiges Sammeln von Kräutern sind Zeit, Achtsamkeit und ein offenes Auge beim Durchstreifen der Natur erforderlich. Viele Pflanzen mit wohltuender Wirkung lassen sich auch direkt ums Haus und im eigenen Garten entdecken. Die Brennnessel oder der Löwenzahn wirken wohltuend auf unsere Leber und die Verdauung. Aus den Spitzen von Weiss- und Rottannen lässt sich bei Energielosigkeit ein erfrischendes Bad zubereiten. Gleichzeitig dienen die vielen Naturheilpflanzen auch als Lebensraum für Insekten und Raupen, die es zu schützen gilt. Daher sollte man sich nicht in zu grossen Mengen an Wildkräutern bedienen und immer nachhaltig damit umgehen.
Waldbaden – Eintauchen in die Atmosphäre Wald
Für alle, die in der Moosalpregion neue Kraft und Vitalität tanken möchten, ist Waldbaden mit Dorine genau das Richtige. Dorine ist Kursleiterin für Waldbaden und Achtsamkeit im Wald. Waldbaden hat seinen Ursprung in Japan und wird so wörtlich vom Japanischen Shinrin Yoku übersetzt. Beim Waldbaden geht es darum, die Sinne zu wecken und absichtslos in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Äussere Einflüsse des Alltags werden dabei ausgeblendet. Man konzentriert sich dabei voll und ganz auf sich selbst.
Durch langsames Schlendern und gezielte Atemübungen wird der Ruhenerv „Parasympathikus“ aktiviert, der dem Stoffwechsel und der Erholung dient und der Gegenspieler des Sympathikus ist, der bei Stress eine Leistungssteigerung unseres Körpers bewirkt. Die Farben der Nadelwälder und die darin enthaltenen Terpene regen das Immunsystem an. Terpene können als der typische Waldgeruch wahrgenommen werden und fungieren als Kommunikationsmittel der Bäume, erklärt Dorine. Schon einige Stunden im Wald haben einen siebentägigen positiven Effekt auf uns. Wer sich drei Tage am Stück mehrere Stunden im Wald aufhält, kann dies einen ganzen Monat lang positiv auf Körper und Geist auswirken. Alle, die am Waldbaden teilnehmen, sind eingeladen, das Gelernte mitzunehmen und selbst in den eigenen Alltag zu integrieren. Mehr Informationen zum Waldbaden mit Dorine finden sich auf der Webseite lenale.ch.