«Das Velofahren wird zum Genussfahren»

Gemütlicher Hobbyradler, höhenmetersüchtige Rennvelofahrerin oder rasanter E-Bike-Pilot. «Ride the Alps» ist für alle ein Genuss. Am Sonntag, dem 6. Juni macht die Event-Serie, bei der für Velofahrer Alpenpässe autofrei gehalten werden, halt in der Moosalpregion. Mit am Start ist der ehemalige Schweizer Skirennfahrer Didier Défago. «Ich freue mich auf die Moosalp», sagt er im Interview.

Didier Défago liebt die Geschwindigkeit. Als Skirennfahrer war er vor allem in den schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G stark. Der wohl grösste Erfolg seiner Karriere war der Sieg der Abfahrts-Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver. 2015 beendete er seine aktive Sportlerkarriere. Dennoch bleibt Sport für den heutigen Präsidenten des Verbands der Walliser Bergbahnen ein wesentlicher Bestandteil. Défago startet nebst Triathlet Jan van Berkel als Ehrenfahrer am «Ride the Alps» in der Moosalpregion. Wir haben uns mit Didier Défago zum Interview getroffen.

Didier Défago, man kennt dich als Weltcup-Skifahrer. Wie hast du es aber mit dem Velofahren?

Während meiner Zeit als aktiver Sportler gehörten regelmässige Velotouren zum Training. Damals sass ich mehr auf dem Sattel von Rennvelos. Heute geniesse ich die Zeit auf zwei Rädern vor allem auf dem Mountain-Bike. Ich bleibe auch heute noch mit Velotouren fit.

Fährst du auch E-Bikes?

Ja, auch das kommt vor. Ich bin da ganz offen. Mit dem E-Bike kann man andere, weitere und anstrengendere Strecken bewältigen. Als ehemaliger Abfahrer liebe ich natürlich auch den Nervenkitzel und bin deshalb auch hin und wieder mit einem Downhill-Bike unterwegs.

Wegen der Pandemie wurden Veranstaltungen verboten. Nach langer Pause darf jetzt «Ride the Alps» stattfinden. Wie gross ist die Freude?

Natürlich macht es Spass, nach der langen Zeit der Verbote wieder mal zusammen mit Kollegen an einer Veranstaltung wie dem «Ride the Alps» teilzunehmen. Ich freue mich aber nicht nur deswegen. Die Strasse von Stalden hoch auf die Moosalp wird autofrei sein. Das Velofahren wird so zum richtigen Genussfahren. Und letztlich ist «Ride the Alps» ja kein Rennen. Es soll einfach nur Spass machen. Ganz ohne Zeitdruck. Jeder fährt nach seinem eigenen Tempo. Das wird toll.

Und dennoch darf man die Strecke von Stalden auf die Moosalp nicht unterschätzen. Wie gross ist der Respekt vor den 1160 Höhenmetern?

Ist es wohl besser, wenn ich das E-Bike mitnehme? … (lacht)

Wie bereitest du dich auf «Ride the Alps» in der Moosalpregion vor?

Der Frühling war dieses Jahr kalt. Dennoch habe ich trainingshalber schon ein paar Velotouren gemacht. So bin ich sicher, dass ich und auch mein Bike fit für «Ride the Alps» sind. Da die lange und steile Strecke von Stalden über Törbel hoch zur Moosalp der Sonne ausgesetzt ist, ist es besonders wichtig, genug zum Trinken dabei zu haben.

Kennst du die Moosalpregion?

Als aktiver Skifahrer war ich viel unterwegs. Doch der Weltcup-Kalender erlaubte es nicht wirklich, dass man die Orte kennen lernen durfte. In der Moosalpregion war ich noch nie. Ich bin hochmotiviert, diese Region kennen zu lernen. Jetzt habe ich auch mehr Zeit für solche Entdeckungen. Deshalb werde ich nach der Fahrt bestimmt auch Zeit auf der Moosalp geniessen. Man hat mir geflüstert, dass es auf der Moosalp die beste Cremeschnitte gibt.